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20.04.24 06:13:59
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Mit der im vorangegangenen Kapitel beschriebenen Konfiguration sollte es jetzt möglich sein, per Router eine Internetverbindung aufzubauen. Um das Netzwerk zu Testen, gibt es diverse kleine Tools, z.B. ping, route, traceroute, ich werde hier nicht genauer darauf eingehen, da die Funktionsweise bereits im MiNT-Net für Dummies Text ausführlicher beschrieben wurde.
Ich beschreibe hier auch nur was beim Atari zu tun ist, um ihn als Server zu betreiben. Um einen Linuxserver aufzubauen sollte man sich mal im Internet umschauen, da gibt's genug Literatur. Das Meiste läßt sich aber auch auf Linux übertragen, schließlich ist MiNT inzwischen sehr Linuxkompatibel.
Noch eine kleine Anmerkung, wenn man bestimmte Dienste konfiguriert hat, braucht man nicht unbedingt den Rechner jedesmal neu zu starten. Z.B. kann man durch folgende Eingabe in der bash, den NFS Server neu starten:
             bash # /etc/rc.d/init.d/nfs restart
             
Welche Dienste zur Verfügung stehen, kann man im /etc/rc.d/init.d Verzeichnis nachschauen und was man mit den Diensten alles anstellen kann läßt sich feststellen, wenn man mal z.B. obiges Beispiel ohne 'restart' eingibt
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maanke
Als Erstes sollte das inetd rpm installiert werden, dazu startet man die bash und geht ins Verzeichnis wo sich inetd-0.17-5.m68kmint.rpm befindet, z.B. so:
           bash # cd /usr/src/redhat/RPMS/m68kmint
           
dann gibt man folgendes in der bash ein:
           bash # rpm -ivh inetd-0.17-5.m68kmint.rpm
           
Je nachdem welche Dienste der Atari beherrschen soll, installiert man nun die im Kapitel Grundlagen aufgeführten Pakete nach dem selben Schema wie oben beschrieben.
Anzumerken ist, möchte man NFS benutzen, muß auch das portmap-4.0-4.m68kmint.rpm Paket installiert werden.
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maanke
Hat man den inetd installiert, nimmt man sich erstmal die /etc/inetd.conf zur Brust. Wenn man diese Datei zum erstenmal sieht, möchte man sie am liebsten direkt wieder schließen.:) Aber keine Angst, ist nicht so schlimm wie's aussieht. Im Falle des Telnetservers sucht man einfach die Zeile, die mit '#telnet' anfängt, entfernt das Kommentarzeichen und speichert die Datei wieder ab, bei den anderen Diensten verfährt man entsprechend.
Damit diese Dienste bereitgestellt werden, muß man nur noch dafür sorgen, das der 'inetd' beim Booten gestartet wird. Dazu editiert man die Datei /etc/sysconfig/net.services und trägt dort einfach inetd ein.
            #
            # [ this file must follow the unix convention - save with no CR !!! ]
            #
            # the default network services that are started on every system boot
            # after the network is setted up
            # it's interpreted as /etc/rc.d/init.d/<name> start
            #
            inetd
            
Um den Telnet zu nutzen muß natürlich auch das telnet-server...rpm installiert sein.
Nach dem nächsten Booten, sollte der inetd inkl. Telnetserver dann zur Verfügung stehen. Um das zu Testen geben wir auf dem Client (Linux) in der bash folgendes ein (ich beziehe mich dabei auf die Beispiele aus dem vorangegangenen Kapitel):
            bash # telnet Atari.netzwerk.de
            
Danach sollte man von einem Login Prompt des Ataris begrüßt werden.
ACHTUNG!
Man sollte sich im Klaren sein, daß durch die oben aufgeführte Konfiguration, ein Zugriff auch vom Internet aus auf den heimischen Rechner möglich ist, sprich der inetd öffnet Tür und Tor auf dem Rechner! Sollte man also vorhaben, daß heimische Netz ans Internet zu klemmen, sollte man sich in Sachen 'inetd' noch ein bißchen weiterbilden!!!
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maanke
Einen FTP Server zu installieren, gestaltet sich ebenfalls recht einfach. Erstmal das ftp-server...rpm installieren und dann muß man genauso wie beim Telnet-Server in der '/etc/inetd.conf' einfach die Zeile, mit '#ftp' entkomentieren und den inetd neu starten. (Siehe Vorwort)
Allerdings gilt auch hier, um einen sicheren FTP Server aufzusetzen braucht`s schon ein bißchen mehr Konfigurationsaufwand, also schlaumachen!
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maanke
Eine nette Sache ist auch NFS, damit ist es möglich beliebige Verzeichnisse von anderen Rechnern im Netz auf dem eigenen Rechner "einzuhängen" oder wie der Linuxer sagt, zu mounten.
Hierbei gilt wieder zu beachten, wer der Server und wer der Client ist. Ist der Linuxrechner der NFS-Server braucht man auf dem Atari, nur den NFS Treiber nfs.xfs ins MINT Verzeichnis zu kopieren und kann die vom Linuxrechner freigegebenen Verzeichnisse mounten. Eine Besonderheit beim Atari in Bezug auf NFS ist, daß man das externe Verzeichnis nicht in beliebigen lokalen Verzeichnissen auf dem Atari einhängen kann. Nach Installation des nfs.xfs findet sich unter u:\ ein Verzeichnis nfs nur dort kann man die vom Server bereitgestellten Verzeichnisse einhängen.
Das funktioniert folgendermaßen, angenommen auf dem Linuxserver ist das Verzeichnis
/home/user1 freigegeben, dann gibt man in der bash folgendes ein:
            bash # mount_nfs -o rw 192.168.1.2:/home/user1 /nfs/test
            
Dann sollte man im Verzeichnis /u/nfs einen Ordner test finden in dem sich der Inhalt des Linuxserververzeichnisses /home/user1 befindet, nun kann man ganz normal Dateien kopieren, verschieben, löschen, sofern beim Linuxserver die entsprechenden Rechte freigegeben wurden.
Das '-o rw' (rw = read/write) beim mount_nfs Befehl bedeutet übrigens, daß man sowohl lesend, als auch schreibend auf das Verzeichnis zugreifen kann, man könnte auch '-o ro' (ro = read only) angeben, dann hätte man nur lesenden Zugriff.
Möchte man das Verzeichnis wieder "aushängen" gibt man einfach folgendes ein:
            bash # mount_nfs -u /nfs/test
            
Das Ganze läßt sich natürlich mit EasyMiNT auch automatisieren, d.h. beim Systemstart ausführen, vorausgesetzt der NFS Server (auf dem Linuxrechner) läuft beim Booten. Um dies zu realisieren, nimmt man sich die /etc/fstab vor. Dort findet man schon einige Einträge, die aber an dieser Stelle nicht weiter interessieren sollen. Folgendes fügt man durch TABs getrennt ans Ende der Datei:
            192.168.1.2:/home/user1 /nfs/test nfs 1024 10
            
Der erste Eintrag gibt die IP des Linuxservers sowie das Verzeichnis an, das gemounted werden soll, der zweite Eintrag gibt das Ziel an, wo das Verzeichnis auf unserem Atari gemounted wird, der dritte Eintrag gibt an, daß es sich um einen nfs mount Point handelt, Eintrag vier gibt die Größe des Lese- und Schreibpuffers in Bytes an, der letzte Eintrag schließlich, gibt die Anzahl der Versuche an, die NFS-Anforderung neu zu übertragen.
Ob das Mounten klappt, kann man während des Bootvorgangs an den Ausgaben sehen, oder nach dem Booten, durch Eingabe von 'showmount' in der bash.
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Client/Server
maanke
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit den Atari als nfs Server zu konfigurieren, dazu muß man aber erstmal das 'nfs-server-2.2beta47-1.m68kmint.rpm' installieren. Als nächstes muß man die
/etc/exports Datei editieren und die Verzeichnisse eintragen, die dem nfs Client zur Verfügung gestellt werden sollen und welche Zugriffsrechte der Client haben darf. Man kann aber auch mittels des Befehls 'exportfs' Filesysteme direkt freigeben, dies bietet sich in der Testphase an. Das ginge dann z.B. so:
            bash # exportfs Linux.netzwerk.de:/home/user1
            
Mit obiger Befehlsfolge würden wir das Verzeichnis /home/user1 für den Linuxrechner freigeben, um das Verzeichnis wieder zu "sperren" würde man folgendes eingeben:
            bash # exportfs -u Linux.netzwerk.de:/home/user1
            
Aber nun zur /etc/exports, die könnte z.B. so aussehen:
            /home          Linux.netzwerk.de(rw)
            /usr/share     *.netzwerk.de(ro)
            
Die erste Zeile erlaubt dem Rechner Linux.netzwerk.de den lesenden und schreibenden Zugriff auf das Verzeichnis /home auf Atari.netzwerk.de, während die zweite Zeile, allen Rechnern im Netzwerk der Domain 'netzwerk.de' nur lesenden Zugriff auf das Verzeichnis /usr/share gewährt. Man sieht also, auch Wildcards sind erlaubt.
Damit nun diese beiden Verzeichnisse beim Booten direkt freigegeben werden, ergänzen wir die
'/etc/sysconfig/net.services' noch um den Eintrag
nfs


ACHTUNG!
Die Konfiguration eines NFS Servers ist nicht ganz so trivial wie oben dargelegt, auch hier gilt der Hinweis, wer sein Netzwerk ans Internet hängt, sollte sich auf jeden Fall noch mehr Infos besorgen. Hier ist nur erklärt, wie's grundsätzlich geht. Eine gute deutsche Doku zu NFS gibt's z.B. hier!
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So ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit im Umgang mit EasyMiNT und MiNT-Net und seiner Konfiguration schaffen. Wer Anregungen, Verbesserungen oder Fragen hat kann sich gerne an mich wenden.
Und nochmal der Hinweis, Server aufzusetzen bedeutet viel Konfigurationsarbeit um das Teil sicher zu bekommen, also Vorsicht!

Have fun!

Marc-Antón Kehr

Februar 2003

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