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NfD | Client/Server maanke |
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Mit der im vorangegangenen Kapitel beschriebenen Konfiguration sollte es jetzt möglich
sein, per Router eine Internetverbindung aufzubauen. Um das Netzwerk zu Testen, gibt es
diverse kleine Tools, z.B. ping, route, traceroute, ich werde hier nicht genauer darauf
eingehen, da die Funktionsweise bereits im
MiNT-Net für Dummies
Text ausführlicher beschrieben wurde.
Ich beschreibe hier auch nur was beim Atari zu tun ist, um ihn als Server zu betreiben.
Um einen Linuxserver aufzubauen sollte man sich mal im Internet umschauen, da gibt's genug Literatur.
Das Meiste läßt sich aber auch auf Linux übertragen, schließlich ist MiNT inzwischen sehr Linuxkompatibel.
Noch eine kleine Anmerkung, wenn man bestimmte Dienste konfiguriert hat, braucht man nicht unbedingt
den Rechner jedesmal neu zu starten. Z.B. kann man durch folgende Eingabe in der bash, den NFS Server
neu starten:
bash # /etc/rc.d/init.d/nfs restart
Welche Dienste zur Verfügung stehen, kann man im /etc/rc.d/init.d Verzeichnis nachschauen und was
man mit den Diensten alles anstellen kann läßt sich feststellen, wenn man mal z.B. obiges Beispiel
ohne 'restart' eingibt
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NfD | Client/Server maanke | Als Erstes sollte das inetd rpm installiert werden, dazu startet man die bash und geht ins
Verzeichnis wo sich inetd-0.17-5.m68kmint.rpm befindet, z.B. so:
bash # cd /usr/src/redhat/RPMS/m68kmint
dann gibt man folgendes in der bash ein:
bash # rpm -ivh inetd-0.17-5.m68kmint.rpm
Je nachdem welche Dienste der Atari beherrschen soll, installiert man nun die im Kapitel
Grundlagen aufgeführten
Pakete nach dem selben Schema wie oben beschrieben.
Anzumerken ist, möchte man NFS benutzen, muß auch das portmap-4.0-4.m68kmint.rpm Paket installiert werden.
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NfD | Client/Server maanke | Hat man den inetd installiert, nimmt man sich erstmal die /etc/inetd.conf zur Brust. Wenn man diese
Datei zum erstenmal sieht, möchte man sie am liebsten direkt wieder schließen.:) Aber keine Angst,
ist nicht so schlimm wie's aussieht. Im Falle des Telnetservers sucht man einfach die Zeile, die mit
'#telnet' anfängt, entfernt das Kommentarzeichen und speichert die Datei wieder ab, bei den anderen
Diensten verfährt man entsprechend.
Damit diese Dienste bereitgestellt werden, muß man nur noch dafür sorgen, das der 'inetd' beim Booten
gestartet wird. Dazu editiert man die Datei /etc/sysconfig/net.services und trägt dort einfach inetd
ein.
#
# [ this file must follow the unix convention - save with no CR !!! ]
#
# the default network services that are started on every system boot
# after the network is setted up
# it's interpreted as /etc/rc.d/init.d/<name> start
#
inetd
Um den Telnet zu nutzen muß natürlich auch das telnet-server...rpm installiert sein.
Nach dem nächsten Booten, sollte der inetd inkl. Telnetserver dann zur Verfügung stehen.
Um das zu Testen geben wir auf dem Client (Linux) in der bash folgendes ein (ich beziehe mich dabei
auf die Beispiele aus dem vorangegangenen Kapitel):
bash # telnet Atari.netzwerk.de
Danach sollte man von einem Login Prompt des Ataris begrüßt werden.
ACHTUNG!
Man sollte sich im Klaren sein, daß durch die oben aufgeführte Konfiguration, ein Zugriff
auch vom Internet aus auf den heimischen Rechner möglich ist, sprich der inetd öffnet Tür und Tor
auf dem Rechner! Sollte man also vorhaben, daß heimische
Netz ans Internet zu klemmen, sollte man sich in Sachen 'inetd' noch ein bißchen weiterbilden!!!
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NfD | Client/Server maanke | Einen FTP Server zu installieren, gestaltet sich ebenfalls recht einfach.
Erstmal das ftp-server...rpm installieren und dann muß man
genauso wie beim Telnet-Server in der '/etc/inetd.conf' einfach die Zeile,
mit '#ftp' entkomentieren und den inetd neu starten. (Siehe
Vorwort)
Allerdings gilt auch hier, um einen sicheren FTP Server aufzusetzen braucht`s schon ein
bißchen mehr Konfigurationsaufwand, also schlaumachen!
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NfD | Client/Server maanke | Eine nette Sache ist auch NFS, damit ist es möglich beliebige Verzeichnisse von anderen
Rechnern im Netz auf dem eigenen Rechner "einzuhängen" oder wie der Linuxer sagt,
zu mounten.
Hierbei gilt wieder zu beachten, wer der Server und wer der Client ist. Ist der Linuxrechner
der NFS-Server braucht man auf dem Atari, nur den NFS Treiber nfs.xfs ins MINT Verzeichnis
zu kopieren und kann die vom Linuxrechner freigegebenen Verzeichnisse mounten. Eine Besonderheit
beim Atari in Bezug auf NFS ist, daß man das externe Verzeichnis nicht in beliebigen lokalen
Verzeichnissen auf dem Atari einhängen kann. Nach Installation des nfs.xfs findet sich unter
u:\ ein Verzeichnis nfs nur dort kann man die vom Server bereitgestellten Verzeichnisse einhängen.
Das funktioniert folgendermaßen, angenommen auf dem Linuxserver ist das Verzeichnis /home/user1 freigegeben,
dann gibt man in der bash folgendes ein:
bash # mount_nfs -o rw 192.168.1.2:/home/user1 /nfs/test
Dann sollte man im Verzeichnis /u/nfs einen Ordner test finden in dem sich der Inhalt des Linuxserververzeichnisses
/home/user1 befindet, nun kann man ganz normal Dateien kopieren, verschieben, löschen, sofern
beim Linuxserver die entsprechenden Rechte freigegeben wurden.
Das '-o rw' (rw = read/write) beim mount_nfs Befehl bedeutet übrigens, daß man sowohl lesend, als auch schreibend auf
das Verzeichnis zugreifen kann, man könnte auch '-o ro' (ro = read only) angeben, dann hätte man nur lesenden
Zugriff.
Möchte man das Verzeichnis wieder "aushängen" gibt man einfach folgendes ein:
bash # mount_nfs -u /nfs/test
Das Ganze läßt sich natürlich mit EasyMiNT auch automatisieren, d.h. beim Systemstart ausführen,
vorausgesetzt der NFS Server (auf dem Linuxrechner) läuft beim Booten. Um dies zu realisieren, nimmt man sich die
/etc/fstab vor. Dort findet man schon einige Einträge, die aber an dieser Stelle nicht weiter
interessieren sollen. Folgendes fügt man durch TABs getrennt ans Ende der Datei:
192.168.1.2:/home/user1 /nfs/test nfs 1024 10
Der erste Eintrag gibt die IP des Linuxservers sowie das Verzeichnis an, das gemounted werden soll,
der zweite Eintrag gibt das Ziel an, wo das Verzeichnis auf unserem Atari gemounted wird, der dritte
Eintrag gibt an, daß es sich um einen nfs mount Point handelt, Eintrag vier gibt die Größe des
Lese- und Schreibpuffers in Bytes an, der letzte Eintrag schließlich, gibt die Anzahl der
Versuche an, die NFS-Anforderung neu zu übertragen.
Ob das Mounten klappt, kann man während des Bootvorgangs an den Ausgaben sehen, oder nach dem Booten, durch Eingabe von 'showmount'
in der bash.
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NfD | Client/Server maanke | Es besteht natürlich auch die Möglichkeit den Atari als nfs Server zu konfigurieren,
dazu muß man aber erstmal das 'nfs-server-2.2beta47-1.m68kmint.rpm' installieren. Als
nächstes muß man die /etc/exports Datei editieren und die Verzeichnisse eintragen,
die dem nfs Client zur Verfügung gestellt werden sollen und welche Zugriffsrechte der Client
haben darf. Man kann aber auch mittels des Befehls 'exportfs' Filesysteme direkt freigeben, dies
bietet sich in der Testphase an. Das ginge dann z.B. so:
bash # exportfs Linux.netzwerk.de:/home/user1
Mit obiger Befehlsfolge würden wir das Verzeichnis /home/user1 für den Linuxrechner freigeben,
um das Verzeichnis wieder zu "sperren" würde man folgendes eingeben:
bash # exportfs -u Linux.netzwerk.de:/home/user1
Aber nun zur /etc/exports, die könnte z.B. so aussehen:
/home Linux.netzwerk.de(rw)
/usr/share *.netzwerk.de(ro)
Die erste Zeile erlaubt dem Rechner Linux.netzwerk.de den lesenden und schreibenden
Zugriff auf das Verzeichnis /home auf Atari.netzwerk.de, während die zweite Zeile, allen
Rechnern im Netzwerk der Domain 'netzwerk.de' nur lesenden Zugriff auf das Verzeichnis
/usr/share gewährt. Man sieht also, auch Wildcards sind erlaubt.
Damit nun diese beiden Verzeichnisse beim Booten direkt freigegeben werden, ergänzen wir
die '/etc/sysconfig/net.services' noch um den Eintrag nfs
ACHTUNG!
Die Konfiguration eines NFS Servers ist nicht ganz so trivial wie oben dargelegt, auch hier gilt
der Hinweis, wer sein Netzwerk ans Internet hängt, sollte sich auf jeden Fall noch mehr Infos
besorgen. Hier ist nur erklärt, wie's grundsätzlich geht. Eine gute deutsche Doku zu NFS
gibt's z.B. hier!
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NfD | Client/server maanke | So ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit im Umgang mit EasyMiNT und MiNT-Net und seiner Konfiguration
schaffen. Wer Anregungen, Verbesserungen oder Fragen hat kann sich gerne an mich wenden.
Und nochmal der Hinweis, Server aufzusetzen bedeutet viel Konfigurationsarbeit um das Teil
sicher zu bekommen, also Vorsicht!
Have fun!
Marc-Antón Kehr
Februar 2003
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