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23.04.24 20:01:45
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Dritter Streich
maanke
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Jetzt kommt das, wovor viele zurückschrecken und was MiNT bzw. MiNT-Net den Ruf eingebracht hat schwer installierbar zu sein, das Bearbeiten diverser Konfigurationsdateien.

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Man kann die jetzt geschilderten Aktionen auch recht einfach mit dem Programm MiCo-Konfig von dieser Homepage ausführen, allerdings lernt man da nicht so viel.:)

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Erstmal üffnet man den Ordner /etc und dann /ppp, dort findet man diverse Dateien, wovon im Moment allerdings nur folgende interessieren:

/etc/ppp/options
/etc/ppp/pap-secrets
/etc/ppp/pppchat.to

Die Dateien /etc/ppp/options und /etc/ppp/pap-secrets sind wichtig für den sogenannten ppp-Daemon (pppd), der uns den Zugang zu unserem Provider, über das sogenannte Point to Point Protocol, erst müglich macht. Die Datei /etc/ppp/pppchat.to ist für das Programm 'chat' notwendig und ist für den Aufbau der Modemverbindung zum Provider und einen eventuell notwendigen 'ASCII'-Login zuständig. Danach übernimmt dann der pppd das Regiment und handelt Paßwürter, Verbindungsoptionen, etc. aus.

MfD
Dritter Streich
maanke
Da es sich bei dieser Distribution nur um ein ziemlich rudimentäres MiNT-System handelt, hat man auf diesem System immer sogenannte 'root- Rechte', d.h. man darf alles!! Ist das im normalen Leben zwar etwas äußerst Schünes, wenn man alles darf, so ist dies bei einem Unix/Linux/MiNT-System so ziemlich das Schlimmste.;) Normalerweise darf nur der System-Administrator (Das ist der mit dem schwarzen Gürtel) alles, und der SysAdmin legt fest wer was darf und wer nicht, das hat jetzt nichts mit Diktatur zu tun, sondern hat den Vorteil das nicht jeder Dummie an Sachen rumspielt, die dem ganzen System mehr schaden als nutzen. In unserem Fall sind also wir unser eigener SysAdmin und wenn wir was verkonfigurieren, ärgern wir nur uns selbst und niemand anderen.;)
Jeder kann z.B. die Dateien /etc/ppp/pap-secrets /chap-secrets lesen, diese Dateien enthalten die Zugangspaßwürter zum Provider, man sollte also diese Distribution nicht unbedingt auf einem Rechner installieren, wo die halbe Welt Zugriff hat.
MfD
Dritter Streich
maanke
ACHTUNG! Die nun folgenden Ausführungen beziehen sich auf den pppd 2.2.0, wer eine Version >=2.3 installiert hat (das gilt für alle, die die MfD III installiert haben), der sollte erstmal die Ausführungen zum pppd 2.3.x lesen! Die folgenden Ausführungen lassen sich 1:1 auf die Datei in /etc/ppp/peers/ anwenden.

Ein kleiner Ausritt noch, der pppd "schaut" zuerst ob eine Datei /home/.ppprc vorhanden ist, dann /etc/ppp/options.ttyx und danach /etc/ppp/options. So kann man sich den pppd individuell oder systemweit so einstellen wie man es müchte.

Am Beispiel von T-Online werde ich jetzt die Konfiguration beschreiben, andere Provider sind ähnlich, zumindest wenn sie per PPP und PAP (sind aber die meisten) den Internetzugang bereitstellen. Von T-Online (und auch anderen Providern) sollte man folgende Informationen bekommen haben:

                                   T-Online
                    Zugangskennung
                    Anschlußkennung
                    Paßwort
                    Nameserver1            dns00.btx.dtag.de    194.25.2.129
                    Nameserver2            dns01.btx.dtag.de    194.25.2.130
                    Domain                 btx.dtag.de
                    SMTP-Server(alt)       mailto.btx.dtag.de   Mails verschicken
                    SMTP-Server(neu)       mailto.t-online.de
                    POP-Server(alt)        pop.btx.dtag.de      Mails empfangen
                    POP-Server(neu)        pop.t-online.de
                    NNTP-Server(alt)       news.btx.dtag.de     News-Server
                    NNTP-Server(neu)       news.t-online.de
                   
Nun lädt man sich erstmal die options-Datei in einen Texteditor (der Unix-Zeilenenden beherrscht), diese Datei ist schon mit diversen Kommentaren versehen, als Beispiel wurde T-Online gewählt.

                    # Beispiel-options für T-Online
                    # Im Rahmen des MfD-Projektes

                    # Hier die Schnittstelle eintragen (ttya=modem1 etc.) s. auch MINT.CNF
                    /dev/ttyb

                    #Hier die Schnittstellengeschwindigkeit
                    115200

                    # Hier am besten vorläufig nichts ändern
                    crtscts
                    lock
                    modem
                    debug  <----- wenn später alles funktioniert, sollte man dies entfernen
                    noipdefault
                    defaultroute
                    -vj
                    asyncmap 0
                    netmask 255.255.255.0

                    # Die Werte für mru und mtu bekommt man unter Umständen vom Provider
                    mru 1500
                    mtu 1500

                    # Hier kommt die Userkennung rein (Beispiel: T-Online)
                    # t = T-Online-Nummer
                    # a = Anschlußkennung
                    # m = Mitbenutzer
                    user "ttttttttttttaaaaaaaaaa#mmmm"

                    # Hier wird chat dazu aufgefordert das chatscript auszuführen.
                    connect "/usr/etc/chat -f /etc/ppp/pppchat.to"
                                             ^ Hier kann man noch -v eingeben, dann
                                             gibt chat mehr (Fehler-)Meldungen aus
                   

Man muß hier eigentlich nur noch die Schnittstelle (also /dev/ttya für modem1, /dev/ttyb für modem2...) angeben, sowie die Schnittstellengeschwindigkeit, alles andere kann man erstmal so lassen.
Bei user wird die Kennung eingegeben, die man von seinem Provider erhält, bei T-Online besteht diese Kennung aus der 12-stelligen Anschlußkennung, der Anschlußnummer und der Mitbenutzerkennung, z.B.:

Die Anschlußkennung lautet z.B.: 000000756078
Die Anschlußnummer lautet beispielsweise: 08154711
Die Mitbenutzerkennung ist (fast immer): 0001

Dann sieht das ganze so aus:

(ACHTUNG: Die Anführungszeichen sind wichtig!)

                   user  "00000075607808154711#0001"
                   

Das #-Zeichen kommt nur dann zum Einsatz wenn die Anschlußkennung weniger als 12 Stellen hat. Das #-Zeichen ist auch der Grund für die Anführungszeichen, ließe man diese weg, würde dies vom pppd als Kommentar aufgefaßt und dann geht die Anwahl natürlich in die Hose. (Dieser Fehler wird von Anfängern immer wieder gerne genommen [unter anderem von mir|-)] und bringt diese dann auch an den Rand des Wahnsinns.;-))

Noch ein paar Worte zur IP, die meisten Provider bieten heute den Zugang mit dynamischer IP an, d.h. man bekommt eine IP beim Verbindungsaufbau automatisch zugewiesen, in dem Fall braucht man in der vorliegenden options nichts ändern. Hat man allerdings einen Provider der noch mit statischer IP arbeitet, muß man noch folgendes in der options ergänzen:

                          local IP:remote IP
                          
Natürlich nicht genau das, sondern für Local IP setzt man die eigene IP ein, und für Remote IP die Adresse die man vom Provider zugeteilt bekommt. Die Stelle in der /etc/ppp/options ist dabei beliebig. Also z.B.

                      192.168.0.10:192.32.0.17
                   
MfD
Dritter Streich
maanke
Als nächstes nimmt man sich die pap-secrets vor, das Format ist folgendermaßen:

                   T-Online-Nummer *   Paßwort
                   

Angenommen unser Paßwort lautet 007, dann sähe das mit obigem Beispiel kombiniert, so aus:

(ACHTUNG: auch hier wieder Anführungszeichen beachten!!)

                   "00000075607808154711#0001"   *   007
                   

Sollte später der pppd meckern, daß die pap-secrets "world access" hat, so kann man dies durch Eingabe folgender Befehlssequenz abschalten, dies ändert die Zugriffsrechte:

                   chmod 600 /etc/ppp/pap-secrets
                   

MfD
Dritter Streich
maanke
******* WICHTIG! In dieser Datei dürfen keine Kommentare stehen!!! ********

Und zum Schluß die pppchat.to, diese Datei kann übrigens jeden beliebigen Namen haben (die Endung to steht hier für T-Online, man muß nur darauf achten, diesen Namen in der /etc/ppp/options, bei

                   connect "/usr/etc/chat -f ..."
                   

anzugeben!

Die pppchat.to sieht so aus:

                   TIMEOUT 60             --- Wenn innerhalb 60 Sekunden keine
                                              Verbindung aufgebaut werden kann, wird
                                              der Anwahlvorgang abgebrochen
                   ABORT "NO DIALTONE"    --- Abbruch wenn kein Wählton
                   ABORT "NO CARRIER"     --- Abbruch wenn keine Verbindung
                   ABORT BUSY             --- Abbruch bei besetzt
                   ABORT ERROR            --- Abbruch bei allgemeinem Fehler
                   "" ATZ                 --- Modem Init
                   OK atL0                --- Anwahlstring (L0=Modem leise)
                   OK atdt0191011         --- Providertelefonnummer
                   CONNECT                --- Warten auf CONNECT-Meldung vom Modem
                   
Man sollte noch beachten, wenn im Anwahlstring, das \-Zeichen notwendig ist (z.B. bei ISDN), daß man dies so schreibt: \ da sonst das \ und das nachfolgende Zeichen als Funktion interpretiert wird. (z.B. -> Line Feed)

Im Prinzip kann diese Datei zumindest für T-Online und ein Analogmodem, so übernommen werden wie sie ist, für andere Provider muß lediglich die Telefonnummer hinter atdt geändert werden. Wie diese Datei bei ISDN auszusehen hat, kann ich leider in Ermangelung desselben nicht sagen. Ich bitte hiermit um Unterstützung.

MfD
Dritter Streich
maanke
Jetzt geht man in /etc um die letzten Dateien zu bearbeiten, bald ist es geschafft.

Interessant sind dabei folgende Dateien:

domainname
resolv.conf
hostname

MfD
Dritter Streich
maanke
In die Datei domainname trägt man die domain ein, also im Fall von T-Online, sollte folgendes schon drin stehen:

                    btx.dtag.de
                    

Diese Datei kann auch mehrere Domains enthalten, das sähe dann z.B so aus:

                    btx.dtag.de
                    germany.net
                    

Die Domain erhält man normalerweise vom Provider mitgeteilt.

MfD
Dritter Streich
maanke
In die Datei resolv.conf trägt man zum einen noch einmal die Domain ein, zum anderen den oder die Nameserver. Im Falle von T-Online sähe das dann so aus:

                  domain btx.dtag.de
                  nameserver 194.25.2.129
                  nameserver 194.25.2.130
                  
Hier künnen mehrere Nameserver eingetragen werden. Eingeleitet wird immer mit der domain, darauf folgen dann der oder die Nameserver.

Bei Fehlermeldungen, wie "unknown host" oder "network unreachable" stimmt meistens etwas mit der resolv.conf nicht!

MfD
Dritter Streich
maanke
In die Datei hostname trägt man den Namen ein, den man schon in der MINT.CNF bei der Environmentvariable HOSTNAME eingegeben hat.

Soooo, das war's eigentlich schon, jetzt kommt der große Augenblick, wir werden jetzt testen ob's klappt. Dieses war der dritte Streich, doch der vierte folgt sogleich.


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